Wir sind Offroader   Daniéla und Martin
Willkommen

Dezember 2015 mit dem Crafter nach Spanien

Sonntag, 20. Dezember 2015

Es ist jetzt Sonntagabend, der 4. Advent, 21:10 Uhr. Wir sind in Burgos auf dem Campingplatz Fuentes Blancas und süffeln einen Verdauungswein/-averna. Wiedermal Winterflucht in den Süden, obgleich es in diesem Jahr ungewöhnlich warm für die Jahreszeit auch in Deutschland ist.

Aber hier in Spanien sind die Tage länger, zumindest wird es später dunkel und das mediterrane Feeling versüßt aufkeimende Winterdepressionen.

Freitagabend sind wir – wie oft – losgefahren. Haben uns bis kurz vor Aachen durchgekämpft und am nächsten Morgen den Dom von Aachen angeschaut. Jahrhundertelang war dies der Krönungsort deutscher Könige. Karl, der Große, wirkte hier.

 

 

Dann ein Besuch bei FC Moto in Würselen, leider ohne Mitnahmeergebnis. Und weiter geht´s über die Grenze nach Frankreich. An den Mautstationen sind die Polizeiposten ausgestattet mit Maschinengewehren – französische Konsequenz auf die jüngsten Terroranschläge.

Den ganzen Samstag dümpeln wir durch Frankreich und landen am Abend südlich von Tours. Zuvor laufen wir am Abend noch durch Tours. Die Kathedrale von Tours lädt nachts mit offenem Portal zum – nicht ungruseligen –Besuch ein und wir bestaunen die St. Martins Kapelle: Matins Namenspatron war der Bischof von Tours im 4. Jahrhundert.

 

 

Heute Morgen, also am 4. Advent, sind wir dann weiter gen Süden durch Frankreich gefahren und haben ca. gegen 15Uhr die Grenze nach Spanien überquert. Spannende baskische Landschaft mit bizarren Gebirgsformationen und der Ahnung des Atlantik rechts von uns begleiten uns neben dem Hörbuch mit dem Krimi von Fred Vargas.

Paella ruht in unseren Bäuchen und wir tauschen Whatsapp mit unseren Sabbatjahrfreunden T & E und unseren Neuseelandkindern aus. Die Welt ist freundlich zu uns.

 

 

 

 

Montag, 21.12.2015

Man soll sich ja nicht zu früh freuen …. andererseits hätten wir uns das auch nicht „träumen“ lassen, wie sich die Dinge entwickeln …. naja.

Also morgens ging es los vom Campingplatz und wir fuhren hinein nach Burgos, sahen uns die Stadt an: nebelverhangene Kathedrale, eine ganz besondere Stimmung. Kindergruppen werden von ihren Lehrern zu der Krippe in der Kirche geführt. Burgos ist eine Station auf dem Jacobsweg und im Bodeneingelassene goldene Jacobsmuscheln markieren die Richtung, wo es nach Santiago de Compostela geht.

Wir machen uns auf den Weg gen Süden und peilen Cordoba an….werden aber dort in diesem Urlaub nicht mehr ankommen.

Am Nachmittag - nachdem wir Madrid passiert haben - hielten wir an einer der üblichen Tankstellen/Raststätten an einer der unbezahlten Autobahnen an, um einen Snack und einen Kaffee zu konsumieren. Unser Auto konnten wir nur etwas "um die Ecke”parken. Als wir zurückkamen, war der hintere linke Reifen platt. Da wir vorher noch über einen unbefestigten Teil des Parkplatzes gerumpelt waren, glaubten wir erst mal an Pech. Während wir den Reifenwechsel einleiteten, quatschte uns ein Typ an, der uns radebrechend anscheinend Hilfe anbot - ein Ablenkungsmanöver - abschließend meinte er, er holt jetzt Hilfe und fuhr in einem Auto weg und wir setzten unsere Aktion des Reifenwechsels fort. Daniela hatte ihre Handtasche im Auto abgelegt, das natürlich in dem Augenblick nicht abgeschlossen war, das müssen die Trickbetrüger gesehen haben. Noch während des weiteren Reifenwechsels bemerkten wir, dass die Handtasche weg war. Die herbeigeholte lokale Polizei war sehr nett, sprach allerdings von leider üblichen solchen Vorfällen. Und wie wir später an einer Lufttankstelle feststellten, wurde der Reifen tatsächlich mit einem Messer oder ähnlichem aufgeschlitzt.

Der materielle Schaden ist äußerst ärgerlich: Bargeld, Personalausweis, Führerschein, Handy, Reifen … es kommen über 1000 Euro zusammen.

Martin hat sich am meisten darüber geärgert, dass er darauf reingefallen ist.

 

Konkret ging es dann erst einmal nach Aranjuez („die schönen Tage von Aranjuez sind nun zu Ende“) zur Polizeistation, die die Schadensmeldung per Englisch sprechendem Beamten am Telefon aufnahm und uns die Adresse der deutschen Botschaft in Madrid gab.

Glück im Unglück ist, dass wir über Martins Handy die Karten und das Handy sperren lassen können. Wir beschließen dennoch an diesem Abend unsere Reise abzubrechen und den Heimweg anzutreten.

 

 

Dienstag, 22.12. bis Freitag,25.12.2015

Dienstagvormittag sitzen wir erst einmal bei der deutschen Botschaft in Madrid und bekommen einen Ersatzausweis. Dann geht es nach Richtung Norden über die Grenze nach Frankreich und landen am Abend an der Atlantikküste in einem netten kleinen Ort. Diesmal wird der Bauch mit exzellenten pikanten Crepes gefüllt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am Mittwochmorgen bestaunen wir  dann ein Denkmal für Francois Mitterand und seinen Hund (es war sein jahrelanger Ferienort) und die Wellen und den weitläufigen Strand bevor es weiter geht bis Bordeaux, das für einen kurzen Rundgang besuchen. Wir lesen von dem Örtchen St-Emilions inmitten der Weinberge, die die Trauben des weltberühmten Bordeauxwein alljährlich wachsen lassen und streifen dann auch durch diesen Ort. Am Abend landen wir in Perigeux. Eine wunderschöne Stadt mit bezaubernder Kathedrale, die Vorbild für Sacré Coeur war, und mit Gassen, die zum Einkaufen einladen.

 

 

 

 

An Heilig Abend tuckern wir bis Freiburg und stellen unseren Bus auf den örtlichen Stellplatz.

Wir verkosten unsere französischen Luxuslebensmittel bei weihnachtlichen Rockklängen aus dem Radio und machen dann bei äußerst milden Temperaturen noch einen Weihnachtsspaziergangnach Freiburg hinein.

Am Ersten Weihnachtsfeiertagrollen wir dann die letzten 800 km bis Berlin heimwärts – wie immer begleitet von einem spannenden Hörbuchkrimi.

 

Resümee: Es ist anders gelaufen dieses Mal als geplant, aber in Anbetracht der durchaus blöden Umstände haben wir das dann noch ganz gut hinbekommen mit der gestückelten Heimreise.

Jetzt haben wir Zeit in Berlin – nach den Feiertagen – auf Ämter zu laufen um neue Papiere zu beantragen und in Geschäfte zu gehen, um ein neues Handy, eine neue Tasche und eine neue Geldbörse zu kaufen. Und wir machen es uns schön und richten die Berliner Tage als Urlaubstage aus.

Noch einmal werden wir hoffentlich nicht auf solch einen Trickbetrug herein fallen.