Montag, 30.September 2019
Martin ist ein wenig grummelig, weil ihn vorhin beim Abendessen Mücken in die Fußgelenke gestochen haben. Wieso bevorzugen Mücken manche Menschen gegenüber anderen? Ein ewiges Geheimnis.
Ansonsten ist es nett. Letzter Septembertag und wir sitzen draußen abends nach 21 Uhr vor unserem Bus in Spanien auf dem schon bekannten Campingplatz Torre la Sal II – gefühlte 25°C.
Am Samstagvormittag sind wir in Berlin losgefahren – nach äußerst anstrengenden Arbeitswochen. Im Bus sind unsere beiden E-Bikes gut verstaut. Die erste Etappe ging bis zum baden-württembergischen Sinsheim (der Ort mit dem Concorde-Museum). Dort haben wir einen voll durchgestylten Stellplatz mit online-Ansage zu noch freien Plätzen bezogen und in dem architektonisch zerkloppten Örtchen eine mittelprächtige Pizza verspiesen.
Am nächsten Tag ging´s weiter bis nach Crest an der Drome. Hier waren wir schon bereits in den Vorjahren. Auf dem Marktplatz lässt sich gut parken. Nur mit den offenen Restaurants am Sonntagabend war´s neese … alleinig im örtlichen Sultanimbiss gab es noch Kebab und Köfte für uns.
Ausgeschlafen sind wir dann heute Morgen mit frischen Pain au Raisin und akzeptablen Kaffees weitergegondelt nach Süden bis nach Spanien hinein.
Letzter Stopp in Frankreich war das Village de Catalan, um dann – an den bösen Buben vorbei preschend, die möglicherweise auf Touris wie uns warten – bis hinter Barcelona durchzufahren.
Dann kommen wir am späten Nachmittag an auf dem angepeilten Torre de Sal II Campingplatz bei 28°C. Wogen von Rentnern, vorwiegend aus Deutschland, bevölkern mit ihren motorunterstützten Rädern die Zufahrtsstraße und wir bekommen man grade noch einen Platz für eine Nacht.
Gehören wir jetzt schon voll zu dieser Community? Noch fühlt sich das nicht so an.
Ein Gang an den Strand – unseren besonderen Platz wieder findend, ein kleiner Strandspaziergang und eine Dusche lassen uns als Neugeborene aus den verschwitzten letzten drei Tagen wieder auftauchen.
Am Abend speisen wir gut und preiswert im Platzrestaurant und planen unsere Weiterfahrt gen Süden morgen bei einer Mückenabwehrlampe draußen.
Dienstag, 01.Oktober 2019
Die Handtücher auf der Wäscheleine sind morgens feuchter als abends aufgehängt, weil sich vom Meer kommende Schwaden darauf ablagerten. Da keines der Restaurants am Platze morgens offen hat, wir somit keinen Kaffee kriegen, fahren wir ausgeschlafen um 9 Uhr ab und nehmen unser Frühstück am nahe gelegenen Supermarkt, der ein Café angeschlossen hat, ein.
Dann geht´s immer südlich über die Bezahlautobahn und später über die Landvariante erst durch Valencia, dann an Murcia und Lorca vorbei und langsam wird uns die Landschaft immer vertrauter. Das Gebirge der Sierra Espuna, links von uns, das sich über 1500m in der Ferne erhebt, lädt auch ein zu einem (späteren) Besuch.
Als wir am frühen Abend an dem avisierten Ziel, dem Campingplatz Cabo de Gata ankommen – nachdem wir durch das jedes Mal auf´s Neue abschreckende Mar de plastico (den Tomatenplantagen) gefahren sind, stehen wir vor verschlossenen Toren: ein Monat zu wegen Grundrenovierung. Was wir erst im Nachhinein erfahren: als vor gut zwei Wochen das Unwetter in Andalusien herrschte, hat es den Campingplatz Cabo de Gata bös erwischt. Wohnwagen schwammen im Wasser umher.
Wir switchen dann um und fahren zum Camping Los Escullos, bekommen dort Einlass und beziehen einen schönes Platz. Kleine Einschränkung: beim Auspacken der Equipments schießt eine kleine Hexe in Danielas Rücken und die bekommt umgehend ein Ladung Ibu verpasst, in der Hoffnung, dass sich das bis morgen gibt.
Abends gehen wir ins Platzrestaurant und bekommen ein leckeres Menu mit Fisch bzw. Schweinrollbraten.
Mittwoch, 02.Oktober 2019
Der Hexenschuss hat die Nacht zur Mühsal gemacht und am Morgen ist es noch nicht so viel besser, als dass wir uns auf die Räder schwingen können. So geht es nach einem Tostada con tomate und einem Cortado mit dem Bus gen San José und hinaus zu den Stränden Los Genoveses und Monsul. Wir machen eine ausgedehnte Wanderung entlang der Küste und genießen das heiße Sommerwetter. Das Laufen verbessert die Rückensituation.
Mittags fahren wir in hinein nach San José, dem hübschen, weitgehend weißen und mondänen Ferienort und schnabulieren ein Bocadillo. Dann geht es wieder zurück zum Campingplatz und wir müssen uns Hunderter von Fliegen erwehren, die Daueranflüge auf uns starten.
Abends dann wieder ins Platzrestaurant und wieder gut versorgt. Danach noch eine ausgiebige Schreib- und Quatschsession vor dem Bus.
Donnerstag, 03.Oktober 2019
Feiertag in Deutschland: Berlin 17°C Regen, Andalusien 25°C Sonne. Wir senden herzliche Feiertagswünsche per WhatsApp.
Wir fahren morgens weg vom Los Escullos weiter gen Süden und werfen weite Blicke über das endlose Mar de Plastico und teilweise die Barackenunterkünfte der Arbeiter, die jetzt aber momentan verlassen zu sein scheinen. Wahrscheinlich geht der nächste Saisonabschnitt erst im Dezember los, wenn´s wieder „sonnengereifte Tomaten aus Andalusien“ in unseren Supermärkten gibt. Wir schütteln wiederum nur ratlos den Kopf.
In Motril, einem wenig ansprechenden Städtchen, steigen wir an der dann doch ganz hübschen und hergerichteten Strandpromenade aus, pausieren bei Tostada con tomate und Café con leche in einer hippen Strandbar und werfen den Blick auf einen eventuell auf dem Rückweg in Frage kommenden Campingplatz. Unser Weg führt uns heute noch weiter bis Torre del Mar- kurz vor Malaga. Ein Einkauf im Supermarkt frischt unsere Vorräte auf und versorgt uns mit einer süßen Teilchenladung. Dann checken wir ein auf dem avisierten Campingplatz Laguna Playa, der uns aber ob des vorherrschenden Graus (Mauer, enge Standplätze, Autos dicht an dicht) nicht sonderlich gefällt.
Um dem Grau zu entfliehen satteln wir die E-Bikes und unternehmen eine 20km Tour ins Hinterland – eine durchgehende Tour am Meer entlang lässt sich wegen den nicht überbrückten Flüsse oder Barrancos, die ins Meer führen, nicht finden.
Die Tour ins Hinterland zeigt auf teilweise ziemlich wüsten Straßen Plantagen mit Avocadobäumen und Mangosträuchern. Es geht steil hinauf und wir sind froh um den antreibenden, unterstützenden Motor. Zum Abschluss des kleinen Ausflugs genehmigen wir uns einen Sundowner am Meer.
Abends geht es auch hier in das Platzrestaurant, wo wir freundlich bedient und exzellent versorgt werden.
Donnerstag, 04.Oktober 2019
Das Grau des Platzes setzt sich am Morgen fort und leider gibt es auch keine Kaffeebude, so dass wir uns selbst Tee kochen und uns das einzig verbliebene Croissant aus dem Supermarkt teilen.
Martin richtet die Räder her und bald geht es dann auch auf zur Tagestour. Heute geht es nordöstlich entlang der Küste. Wir fahren auf gut angelegten Fahrradwegen und auf den Strandpromenaden und gewinnen einen guten Eindruck über die hier herrschende Ferienindustrie mit Hotel- und Appartementhäusern, große Swimmingpools im Garten und über und über bevölkert mit der – weitgehend deutsch sprechenden – Generation 65plus.
Wir strampeln ca 18km bis nach Torrox, um uns dort noch mal einen anderen Campingplatz anzugucken. Der macht einen einladenden Eindruck, kommt also in Frage für einen späteren Besuch.
Die Mittagspause wird ein wenig doof, weil das bestellte Bocadillo anscheinend erst in kunstvoller, akribischer Zusammenstellung produziert werden muss und dann auch noch anschließendes Bauchweh produziert. Wir fahren wieder an der Küste zurück über die Promenaden und Radwege und erreichen unseren immer noch grauen Campingplatz am frühen Nachmittag. Um dem zu entfliehen, packen wir Handtücher und Sonnencreme und legen uns an den nahe gelegenen Strand. Auf den Sundowner verzichten wir auch heute nicht.
Am Abend gibt´s Pizza im Platzrestaurant.
Freitag, 05.Oktober 2019
Ausgeschlafen begrüßen wir den grauen Campingplatz im hellen Morgenlicht und packen unsere Siebensachen zusammen. Ein Heimattelefonat ist nötig, denn Sophia wird heute 5 Jahre alt. Martin geht zahlen und wir fahren ab, statten Nerja einen Frühstücksbesuch ab und werfen einen Blick vom Balcon de Europa – auch dieses Mal produziert ein Straßenmusiker dort melodische spanische Gitarrenklänge.
Von Nerja suchen wir den Weg über die Autobahn, fahren an den schier endlosen Tomatenplantagen vorbei – immer weiter nördlich bis nach Campohermoso. Von dort sind es knapp 20km bis zum Campingplatz La Caleta bei Las Negras. Bei brüllender Hitze checken wir ein und brauchen ein ganzes Weilchen, einen geeigneten Stellplatz für uns zu finden (einer ist zu geneigt, beim nächsten ist das Mattendach zu niedrig für unsere Bushöhe, das richtige Maß an Schatten ist zu finden usw.).
Nachdem wir Bordtoilette und Brauchwasser entleert/erneuert, den Wassertank aufgehängt und die Räder ausgeladen haben, wandern wir runter zum Strand und freuen uns an der Friedlichkeit der Stimmung. Platzrestaurant und –supermarkt haben zu in der Nebensaison, darum gehen wir am Abend hinein nach Las Negras, um uns zu versorgen.
Das Unternehmen war nur partiell erfolgreich: der Supermarkteinkauf verlief zufriedenstellend. Aber der Restaurantbesuch auf der Hauptstraße in Las Negras hatte noch Luft nach oben. Bisher waren wir nicht sonderlich zufrieden mit dem Restaurantangebot im Ort – bis auf die Pizzeria (wo wir morgen hingehen werden). Wir trauern wieder ein wenig dem Campingplatzrestaurant hinterher.
Aber heimkommend sitzen wir noch über eine Stunde bei lauesten Temperaturen mit einem Wein vor dem Bus.
Sonntag, 06.Oktober 2019
Schon wieder gilt es einem Geburtstagskind per Telefon zu gratulieren: unser Freund Ludvik hat heute seinen Jahrestag. Wir erwischen ihn auf der Wartburg.
Nach einem gesunden Frühstück mit Pumpernickel, Käse, Marmelade und Tee machen wir uns auf zu einer Radtour. Der erste Versuch, gleich hinter dem Campingplatz ins Gelände vorzudringen wird von sehr losem Sanduntergrund vereitelt. Da nicht abzusehen ist, wie weit das rutschige Driften gehen würde, wählen wir für den Tageseinstieg dann doch die Variante kurvige Asphaltstraße. Schwungvoll geht es weiter bis zum Einstieg in die Bergwelt nach 5km. Ab da weist ein Schild auf die „carretera cortada“ = Straßenschäden hin. Es geht zum Teil fahrbar, zum Teil schiebbar hinauf in das Gebiet des „Cerro de la Hortichuela“ – durchzogen von ehemaligen, nicht mehr gepflegten, zum Teil mit groben Schotter bedeckten und mit tiefen Furchen und Rinnen zerklüfteten Landwirtschaftswegen. Immer begleitet von grandiosen Ausblicken auf die von roter Erde bedeckten und mannshohen Agaven gesäumten Flächen. Wie jedes Mal in dieser Gegend kommen wir auch diesmal an der Kirche vorbei, die den Sergio Leone Western als Kulisse diente.
Wir stoppeln uns so bergauf und bergab bis ins aufgelassene Minengebiet von Rodalquilar. Hier gilt es das Rad vorsichtig über die spitzen Steine abwärts tanzen zu lassen und immer die am besten fahrbare Spur zu identifizieren. Eine wahre Farbenexplosion von hell- bis dunkelgelb hinzu grün zeigen rechts und links des Weges die Felsbrüche. Alaun wurde hier früher abgebaut.
Gegen Mittag kommen wir an in Rodalquilar und anders als bei früheren Durchfahrten des Ortes ist das ehemalige Bergbaudorf heute von Menschen bevölkert und offeriert sogar mehrere gastronomische Angebote. Wir wählen Bocadillo und Cortado.
Gestärkt fahren wir dann noch zu einem Abstecher ans Meer. Es geht eine Stichstraße holter di polter vorbei am verfallenen Castillo de Rodalquilar und nach 4km erreichen wir die romantische Bucht El Playazo. Eine Burg, das Castillo de San Ramón, thront über den Badenden. Auch wir pausieren Sonne tankend für ein Viertelstündchen und sehen den Sonnenflecken, die auf der Meeresoberfläche reflektieren, zu.
Dann geht es heimwärts und als wir den Campingplatz erreichen, spüren wir durchaus die geleistete Anstrengung. Wir lesen und ruhen uns aus bis zum Abend, verstauen die Räder wieder im Bus und gehen abends zum Pizzaessen hinein nach Las Negras.
Montag, 07.Oktober 2019
Nachdem wir La Caleta verlassen haben, stoppeln wir etwas irrgeisternd bis zur Autobahnauffahrt, um dort zu frühstücken. Das Angebot ist – wie aus den Vorjahren schon bekannt – super, doch zum einen lassen wir unser Auto (seit der Reifenattacke von 2015) nicht mehr aus den Augen und zum anderen bettelt eine oberlästige Katze um unsere (nackten!) Beine streifend und zum dritten attackieren uns wieder Hunderte von Fliegen – was das Frühstücken etwas anstrengend macht.
Als auch das geschafft ist, brechen wir auf zu unserem 650km entfernten Tagesziel an der Costa Daurada, 25km vor Tarragona. Diskussionen und Hörbuchkrimi lassen keine Langeweile aufkommen. Am Abend erreichen wir den Supertrooper-Campingplatz La Torre de Sol und checken ein.
Abends gibt es dann ein ziemlich vorzügliches Essen: gegrillter Sepia mit Röstzwiebeln und Seehecht mit Ratatouille. Leider wird eine Schlummertrunkbar nicht gefunden, so dass wir die Homevariante = vor dem Bus wählen.
Dienstag, 08.Oktober 2019
Die ganze Nacht wurde von der Brandung des nahen Meeres untermalt und morgens frühstücken wir wieder gesund draußen. Dann geht es los mit den E-Bikes zu einer Tour in das Gebiet Reserva Natural Llaberia. Zunächst geht es südlich auf der Küstenstraße entlang bis wir dann rechts in eine Retortensiedlung einbiegen. Es ist schon komisch: all überall gibt es hier Ferienappartements, die zu dieser Zeit verwaist sind. Wenn man sich vorstellt, dass diese ganzen Buden maximal 4/52stel des Jahres belegt sind und sonst leer stehen und dass es Unmengen Menschen gibt, die eine Bleibe auf Dauer suchen … so passt diese Rechnung einfach nicht zusammen. Zudem empfinden wir die Appartementbunkeransammlungen auch als unattraktiv, weil es eben kein gewachsenes Dorf ist, was hier entstanden ist. Ein bombastisches, luxuriöses Spa-Hotel mit angeschlossenem Golfplatz, das auch in der Retortensiedlung aufgemacht hat, verbessert den Gesamteindruck nicht.
Wir verlassen dieses Gebiet und unser Weg führt uns kurvige Bergstraßen hinauf mit imposantem Felspanorama. In Pratdip, einem possierlichen Bergdörfchen mit engen, steilen Gassen und einer Burg, die hoch über dem Ort stolz die Fahne in den Wind hält, finden wir sogar eine offene Bar und bekommen einen Café con Leche.
Es schließt sich eine Offroadstrecke als Abkürzung an. Die meisten Streckenabschnitte sind gut befahrbar und da, wo es zu steil wird, wird das Rad eben runter geführt – nachdem die Bremsen beim Abwärtsfahren schon zu kreischen begonnen haben.
Die Abwärtsfahrt auf der C44 wird dann noch ein großer Spaß – der Wind pfeift und das Rad rollt munter mit Speed. Wir rollern bis Hospitalet de l´Infant am Meer, genehmigen uns noch ein Eis am Strand und bewundern die türkisen mächtigen Wellen, die das Mittelmeer ans Ufer wirft. Dann geht es über smarte Radwege am Meer entlang heimwärts. Knapp 50km haben wir heute geschafft.
Der Nachmittag ist geprägt von Lesen, Schreiben und im Netz surfen.
Am Abend probieren wir dann einen Sundowner bei der Poollandschaft – das Foto tat uns besser als der Drink. Aber die Paella Mixta hernach war dann wieder göttlich.
Mittwoch, 09.Oktober 2019
Der letzte – ausgiebige – Sommermorgen in diesem Urlaub. Es ist ein wenig bedeckt, aber das macht gar nichts. Nach dem Frühstück draußen satteln wir die Räder und starten auf eine Nordtour entlang der Küste. Es gibt wieder einen gut ausgebauten Radweg neben der Promenade durch die Orte am Meer.
Wir fahren durch Cambrils bis nach Salou. Beide Städtchen sind vom Tourismus geprägt, doch trotzdem noch nett anzuschauen (jetzt in der Nachsaison). Das Mittelmeer wirft graue tosende Wellen an den Strand und einige Unverdrossene toben weiterhin drin rum.
Genau wie gestern schon bemerkt, sind die Orte voll von – jetzt leerstehenden – Ferienappartementhäusern. Es ist unglaublich, in welcher Anzahl es sie hier gibt.
In Salou ist´s noch geschäftiger, Schwarze bieten zuhauf nachgemachte „Markenprodukte“ zum Kauf an, Touristen bevölkern die Lokale und wandeln familienstark auf den Promenaden, Rentnergangs mit motorunterstützten Rädern kommen uns kamikazeähnlich entgegen.
Wir fahren über steile Kurven bergan und bergab bis zum Cap de Salou, aber die äußerste Leuchtturmspitze kann man nur zu Fuß über eine Wanderung erreichen – darauf verzichten wir dann doch. Es geht nach einer Bocadillostärkung zurück über den schier endlosen Radweg zu unserem Campingplatz (44km aufm Tacho!).
Am Abend als wir zum Platzrestaurant gehen, steht dort eine Traube von Holländern, die uns informieren, dass 1. das Lokal heute später aufmacht, dass 2. heute Buffet und kein normaler Restaurantbetrieb ist und dass 3. das Buffet toll, preiswert und überhaupt ist.
Wir vertreten uns noch eine halbe Stunde die Beine und fallen dann mit – gefühlt - 300 anderen Menschen in die Buffethölle ein. Zunächst werden die Getränke aufgenommen und als eine halbe Stunde später das Buffet aufgebaut/eröffnet wird, beginnt die legendäre Schlacht. Es bilden sich laaaaange Schlangen. Erster Zugangscode ist es einen Teller und Besteck zu grapschen.
Eine aus unserer Truppe kann sich einfach nicht an diese Usancen gewöhnen und verweigert die Schlange. Nach einer guten Viertelstunde wird dann die Schlange von rückwärts angelaufen und der Teller füllt sich mit Muscheln und Calamari. Gut so, jede*r nach seiner/ihrer Facon. Nochmal machen wir das nicht.
Später ist es dann gemütlich vor unserem Bus – und ein wenig wehmütig, ob des letzten Abends dieser Art in dieser Saison.
Donnerstag, 10.Oktober 2019
Aufbruch auf den Heimweg, Abschied vom Sommer. Aber zunächst geht es bis Tarragona, das wir uns anschauen und wo wir im Il Corte Inglès ein wenig Herbstgarderobe einkaufen. Tarragona ist Weltkulturerbe und ist wirklich sehr hübsch und anschaulich. Zum Ende unseres Spanienaufenthalts essen wir noch beste, beste Tapas in einem Straßenlokal in der Altstadt.
Am frühen Nachmittag machen wir uns dann auf die Grenze zu überschreiten und erreichen das ebenfalls sehr beeindruckende Narbonne. Wir schnappen noch einen kleinen Eindruck bevor die Sonne sich verabschiedet.
Dann fahren wir hinaus zum Plage de Narbonne und beziehen einen Platz auf einem Stellplatz.
Abends geht es dann in ein französisches Restaurant = Pizzeria und dort gibt es Hamburger und bombastischen Salat. Prima.
Freitag, 11.Oktober 2019 bis Samstag, 12.Oktober 2019
Von Narbonne geht es dann schnurstracks über 800 km bis nach Freiburg im Breisgau – immer begleitet vom spannenden Krimihörbuch.
Auf dem wirklich großen Stellplatz in Freiburg kriegen wir wirklich noch den allerletzen Eckenplatz: voll belegt! Bei milden Temperaturen wandern wir hinein nach Freiburg FuZo. Wir können uns nicht wirklich entscheiden für den Eintritt in die Graukopf-Essensaufnahmestationen und finden uns dann wieder ein im Studentenlokal Schlappen, wo wir schon vor 7 Jahren waren. Hier ist laut und busy und toll!
Am nächsten Morgen geht es dann endgültig heim: nochmal 800km direkt nach Berlin - klingt zunächst nicht entspannt, war es aber: zumal Martin fährt.
Resümee: Spanien jetzt zum ca 6. Mal und gerne noch mal so oft.