Wir sind Offroader   Daniéla und Martin
Willkommen

Juni 2019 Pyrenäen mit dem Crafter und der Yamaha WR250F und der Beta 4.0


Sonntag, 16. Juni 2019
Angekommen nach 1950km in den Pyrenäen. Entgegen den Befürchtungen ist´s sommerlich – nicht brüllheiß – angenehm warm hier. Unsere Location ist das Camping Isabena. Vor knapp 11 Jahren waren wir mit der damals noch fast jungfräulichen 1200 GS zum ersten Mal in den Pyrenäen, zu zweit auf einem Mopped. Damals angereist mit dem Autoreisezug über Narbonne. Diesmal mit unserem roten Bus und dem Anhänger in dem die Beta 4.0 und die Yamaha WR250F sich im Moment noch ausruhen dürfen bis morgen früh.
Vorgestern sind wir nach der Arbeit losgefahren und bis Lauf an der Pegnitz gekommen. Haben an unserem neu entdeckten Stellplatz genächtigt und im nahe gelegenen „Hugo“ gut gespiesen. Gestern haben wir einen Mammutanteil der zu fressenden Kilometer hinter uns gebracht und in Frankreich in Lapalisse einen Stellplatz und eine Creperie mit Burgkulisse gefunden. Sowohl in Lauf an der Pegnitz wie auch in Lapalisse waren wir durchaus nicht die einzigen Wohnmobilisten.



Und heute sind wir dann die verbleibenden 650km gemütlich durch Frankreich gegondelt. Martin hat über die ganze Anreise wie meist den Löwenanteil des Fahrens übernommen. 
Witzig ist, dass Kumpels der kürzlich vergangenen Rumänientour Vampyr Tours auch auf diesem pyrenäischen Campingplatz jetzt weilen.
Morgen geht´s dann in die Erkundung des Geländes.

Dienstag, 18. Juni 2019
Gestern gab´s kaum Zeit zum Notieren der Reiseerlebnisse – es gab zu viel Aktion. Morgens sind wir ganz gemütlich nach dem Frühstück losgezuppelt. Erstmal zur Tanke und dann bald hinein und hinauf in die Berge. Kleine Asphaltkehren schrauben sich hoch und höher und enden zum Teil auf Privatgrundstücken. Wir entschuldigen uns und wenden, nehmen ein anderes der unzähligen Sträßchen. Einigermaßen brav aussehende Hütehunde kläffen und als die junge Besitzerin sie am Halsband festhält, traut sich auch die Betafahrerin vorbeizufahren. Es wird schottrig und führt steil bergauf. Noch geht es. Dann wird´s noch schottriger, große Klamotten lassen das Hinterrad springen. Die Hand fest am Gasgriff keuchen sich die Moppeds hinauf. Aber dann wird´s – vor allem mit der Vorstellung, dass das dann irgendwann auch abwärts geht (im Schotter, mit dicken Steinen und engen Kurven) -  dann doch zu heftig und bringt die Betafahrerin um die Contenance und der blaue Guide hat seine Mühe, Zuversicht zu verströmen.



Angekommen auf einer Hochebene wird dann die arme Beta auch noch im Stand auf die Seite geworfen und bricht sich das Kupplungsärmchen. Der Guide schleift und feilt und mit verkürztem Ärmchen geht´s weiter. Als uns das Grobe in einem verlassen wirkenden Dörfchen auswirft, ist das Schlimmste überstanden und es geht knapp 15km auf leichtem Schotter in behaglichen Kurven zurück zum Campingplatz. Die Hitze knallt und ein Mittagscortado ist verdient.
Wir wollen uns das nahegelegene Roda de Isabena – eine auf der Höhe liegende Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert – anschauen und fahren relaxt die geteerten Kurven hinauf. Oben angekommen reißt Martin die Augen auf, weil ich in einer Rauchwolke dort ankomme. Der Ölschlauch der Beta ist geplatzt – ein wohl durchaus bekanntes Problem dieser Maschine neuerer Jahrgänge.



Die Öllachen werden mit händisch gesammeltem Erdsandgemisch eingedämmt. Martin fährt auf seiner Yamaha zurück zum Campingplatz, holt Bus und Hänger und wir bringen die versiffte Beta zurück zum Platz. Dann folgt eine über Stunden gehende Säuberung, Zerlegung, konkrete Fehlerstellensuche und Reparatur der Kleinen. Werner, der Kumpel aus der anderen Truppe, gibt gute Hinweise und Ratschläge. Am Ende des Tages scheint die Beta wieder einsatzbereit zu sein. Wir wollen uns trotzdem in den nächsten Tagen in die nächste größere Stadt aufmachen, um einen gewebeverstärkten Öldruckschlauch zu kaufen.
Heute, am Dienstag, wollen wir es gemäßigt angehen lassen und der Guide guckt sich die zu fahrenden Höhenlinien vorher genauer an.
Am Nachmittag zurück mit der Erkenntnis, dass es schwer bis unmöglich ist, beider Geländebedürfnisse unter einen Hut zu bekommen. Der eine empfindet das, was die andere als große Herausforderung sieht, als easy-going. Wir trösten uns mit einem winzigen Abstecher in den Schotter um die Ecke mit Blick auf Roda de Isabena hoch droben auf´m Berg und dem Befahren von kleinen, meist asphaltierten Straßen. Noch haben wir eine güldene, weil zukunftsorientierte Lösung nicht gefunden.



Da es über 30°C hat tut die Nachmittagspause am Platz im Schatten auch ganz gut.
Am Abend buchen wir das angebotene Menü im Platzrestaurant und sitzen mit einem Teil der anderen Truppe noch zusammen.

Mittwoch, 19. Juni 2019
Weiterhin sonnig, sommerlich warm. Bisher ist das Draußenfrühstück immer garantiert. Martin wird heute mit einem Teil der Rumänien-Lombardei-Kumpels fahren und ich bleibe am Platz.



Seit einer guten Stunde sind die Moppedfahrer weg und auch alle anderen Moppedgäste sind entweder abgereist oder auf Tagestour unterwegs. Der Platz versinkt in sommerlicher Trägheit.

Wir müssen sondieren, analysieren und herausfinden, welche gemeinsamen Enduroreisen wir machen können in der Zukunft. Was ist möglich, was macht Spaß, wo sind wir beide zufrieden?






Die Endurotruppe kommt gegen 18 Uhr zurück. Sie hatten schöne Strecken und auf dem Heimweg hat sich aber einer hingelegt, seine Beta ein wenig zerlegt und sich zwei dicke blaue Flecken eingesammelt.
Die andere Truppe hat heut´ weitgehend ihren letzten Abend. Alle packen zusammen und gehen auswärts zum Grillen. Martin verabschiedet sich von seinen Mitfahrern bis zu einem ungewissen Wiedersehen. Wir beide essen im Campingrestaurant zu Abend, nicht aber das Menü, das heute Conejo con patate =Kaninchen (! grr) als Hauptgang hat. Später ist´s noch warm genug, draußen vorm Bus zu sitzen und darüber – kontrovers – zu diskutieren, welches unsere gemeinsamen Urlaubswünsche mit welchen Fahrzeugen sein könnten.

Donnerstag, 20. Juni 2019
Neuer Tag, neues Glück. Heute haben wir eine der hier ausleihbaren neuen 1250 GS in der HP-Version bestellt und Martin holt sie nach dem Frühstück ab zu uns an den Platz.





Wir fahren den Tag über – in der alten Soziakonstellation – knapp 300km übers Land. Sehen die kleine putzige Stadt Graus, fahren über große und kleine Kurvenstraßen an dem nahegelegenen Stausee entlang, später dann hinter Benasque in den Talkessel mit den Wasserfällen und fahren sogar durch das Dorf Casteljon de Sos, in dem wir vor 11 Jahren ein paar Tage weilten. Den ganzen Tag schwitzen wir bei annähernd 30°C und freuen uns über den Fahrtwind. Auf dem landschaftlich beeindruckenden Heimweg über Bonansa erwischt uns dann doch noch der angekündigte Regen und wir haben keine Möglichkeit, uns unterzustellen. Beiden hat die Tour auf der neuen GS viel Spaß gemacht und wir überlegen, ob eine solche unser Portfolio – auch auf die Zukunft ausgerichtet –nicht eventuell gut ergänzen würde.
Mit dem aus der Truppe noch verbliebenen Paar, Frank und Meike,  gehen wir abends in Campingrestaurant (heute Chicoreesalat, Rindfleisch mit Nudeln und Pilzen und Banana Split).
Vor unseren Buseingang spannen wir die Planenvordachkonstruktion, um gewappnet zu sein, falls die Donner, die jetzt zu hören sind, doch noch Regen bringen.

Freitag, 21. Juni 2019
Längster Tag des Jahres, kürzeste Nacht. Schlichtweg: mein Lieblingstag. Es war ein netter Abend gestern mit dem anderen Couple. Viel geschwätzt, viel ausgetauscht. Heute reisen die beiden weiter ins Vall da Boi. 
Wir bleiben heute am Platz. Zunächst haben wir noch vor, am Nachmittag ein kleineres Töurchen zu machen, sind dann aber zu lazy und beschließen, einen Relaxtag einzulegen. Vormittags bastelt Martin einen neuen Schlauch an die Beta – was nicht ohne Tücken klappt. Mittags brausen wir kurz mit der Beta zur Tanke und zum kleinen Supermarkt und kaufen eine Ochsenherztomate und Essig Cremoso und Olivenöl ein - plus süßes Anisschüttelbrot.
Dann lesen wir viel, quatschen miteinander und beobachten wie alte Fensterbänkler das Geschehen und die Neuankömmlinge auf dem Campingplatz. Die Temperaturen am Tag wechseln zwischen leicht kühl bis bombig heiß und dann wieder abkühlend. Abends donnert es wieder und kündigt Regen in der Nacht an. Gegen 21Uhr pladdert es und hagelt sogar, die schönen blau-rot-weißen, neuen GS´n werden frisch geduscht. In der Nacht hat´s nur 15°C draußen und im Bus und bis wir schlafen gehen wärmt uns der Heizlüfter.

Samstag, 22. Juni 2019
Morgens scheint die Sonne, als hätte sie nie einen Protagonisten gehabt. Der Essen´ner Platznachbar packt sein Zelt auf´s Motorrad und zieht weiter gen Portugal. Der niederländische ältere Motorradfahrer krabbelt aus seinem Quechua Air Second Zelt und geht zum Frühstück. 
Wir schmieren unser Baguette mit Orangenmarmelade und Käse, trinken einen großen Pott Tee und machen uns gegen 11Uhr auf zum El Turbon. Dieses Mal finden wir den Einstieg schneller: hinter Serrate beginnt die Serpentinenstraße. Dieses Mal beschließt die Betafahrerin nach den ersten Schotterkurven noch bevor die Angst Besitz von ihr ergreift, lieber zu warten und es nicht hinauf auf den Berg zu versuchen. Martin braust hinauf, Schotterkehre um Schotterkehre, die immer enger werden. Es ist auch für ihn kein leichtes Spiel und die Yamaha muss sich anstrengen zu springen und zu klettern. Nach gut 20 Minuten sind die beiden oben auf der Hochebene auf 1900m Höhe und schicken eine WhatApp zur Wartenden. 






Auch abwärts ist´s durchaus eine Herausforderung und wir wundern uns, wie wir das vor 11 Jahren mit der schweren GS im Soziabetrieb geschafft haben. Jedenfalls ist nun einer der Sehnsuchtspunkte abgehakt und so können wir entspannt die Tagestour fortsetzen. 
Ein paar Abstecher gibt es noch, die aber zu holprig sind, bevor es zur kurzen Mittagspause wieder nach Campo geht. Danach brausen wir die fette, landschaftlich schöne A139 gen Süden und fahren nach ca. 15km wieder rechts rein – bergauf. Über lange Kehren geht es über sanften Schotter hinauf, durchaus zum Teil steil. Aber wir enden nach 20 Minuten an einem Haus und müssen wenden. Wir haben auf dem Weg hinauf den richtigen Abzweig verpasst – zu dem fahren wir jetzt. Von dort wird gröber und holpriger – noch geht es, da bergauf. Sogar größere Steinplatten werden bewältigt. Als aber Martin „gucken geht“ wie der Weg sich weiter entwickelt, ist das Urteil nach Rückkehr klar: Abbruch und Rückkehr. Das erweist sich als nicht ohne Hilfe des Blauen für die Weiß-Rote machbar: bergauf geht meist, bergab meist nicht.
Zurück auf der A139 brausen wir bald auf einer Nebenstraße über landwirtschaftliche Offroadwege weiter gen Süden, um hinter Pano uns gen Osten über das Castello Fantova über zwar Asphalt , aber alten zerkloppten durchzuschlagen. Schöne Strecke! 



Sie wirft uns südlich von Roda de Isabena auf die Hauptstraße aus. Es wird dann noch getankt und wir sind nach 100/120km am frühen Abend wieder wohlbehalten zurück auf dem Campingplatz.
Abends haben wir wieder Menü bestellt, das sich auch erstens gut ankündigt (Auberginenröllchen, Osso buco mit Polenta und warmer Schokokuchen mit Vanilleeis), zweitens sehr gut schmeckt, aber drittens endlos lange dauert und viertens, weil es sich so spät hinzieht, viel zu üppig für uns ist.

Sonntag, 23. Juni 2019
Es wird eine ungemütliche Nacht vor allem für Martin. Der Bauch war zu voll und kneift und lässt nicht schlafen. Wir beschließen am nächsten Morgen, Abstand von spätabendlichen Menüs zu nehmen.
Ansonsten wird´s ein schöner Tag. Wir fahren mit unseren Enduros das nun schon bekannte Isabenatal gen Norden und biegen hinter Bonansa auf die N260 in Richtung Casteljon de Sos. Die Sonne gart uns auf den Moppeds, nur der Fahrwind verschafft ein wenig Abkühlung. Die Begeisterung über die wunderschöne Strecke bekommt dann ein wenig Trübung, weil die Betafahrerin bei jedem Stopp einen intensiven Benzingeruch wahrnimmt, aber keine Pfütze unter dem Mopped entdecken kann. Nach dem dritten Stopp und dem immer noch anhaltenden Benzingeruch spürt Martin einen Riss im Benzinschlauch auf. Eilige Reparatur am Straßenrand ist angesagt. Da wir als Reserve den alten Ölschlauch mithaben, wird der statt des gerissenen Benzinschlauchs eingebaut. Geschickt wie immer hantiert Martin und binn´  Kürze ist die Beta wieder fahrbereit.
In Casteljon des Sos gibt es den ersten Cortado des Tages und es verwundert, dass der junge Kellner, der beim Servieren der Kaffee den einen verpauchelt, sich überhaupt nicht anschickt, die Lache aufzuwischen. Das Örtchen ist jetzt kurz vor der Siesta rappelvoll mit Downhillern und weiteren Sonntagsausflüglern.
Nach der kurzen Pause geht es dann hinter der Tankstelle links hinauf 3km nach Chia. Hinter dem Örtchen windet sich über 15km eine Straße zum Punto de Sahun auf gut 1900m Höhe hinauf. Wir sind die Straße damals vor 11 Jahren mit der 1200 GS auch gefahren. Zunächst gibt´s noch Asphalt, der aber nach knapp 5km in leicht zu fahrenden Schotter übergeht. Martin nennt die Landschaft mit den großen Greifvögeln, riesigen Felsbrocken, gigantischem Wasserfall, schneebedeckten Berggipfeln, Stauseen und weiten Ausblicken meditativ.





Wegen der fortgeschrittenen Zeit beschließen wir, nicht bis Plan hinabzufahren, sondern die (gleiche) Rückstrecke bis Chia zu nehmen – wobei Martin eine Abstecher-Abkürzungs-Offroadstrecke wählt.
Der Tritt in einen Kuhfladen wird beim Tankstopp noch per Wasserstrahl beseitigt und wir fahren über die spektakuläre Schlucht des Congosto de Ventamillo heimwärts.
Nach gut 140km kommen wir erschöpft ob der Hitze, aber wohlbehalten auf dem Campingplatz wieder an. 


 


Nach Duschen und Planung des nächsten Tages gehen wir früher zum Essen und nehmen diesmal ein kleineres Gedeck mit Salat und Longaniza, der spanischen, hier heimischen Wurst.
Dennoch sind wird am Abend dann sowas von k.o. und können uns das gar nicht erklären: 10.Tag? die aberwitzige Hitze? ein geheimer Virus? Egal: wir kippen halbtot und völlig überhitzt bereits um 21:30 Uhr auf unseren Schlafsack bei offenen Bustüren.

Montag, 24. Juni 2019
Die etwas kühlere Nacht hat zumindest dazu geführt, dass wir schlafen konnten und einigermaßen erholt erwachen. Für heute haben wir uns nochmal eine BMW 1250 GS ausgeliehen, diesmal die blaue, die den Originalauspuff dran hat. 



Wir machen uns auf wieder nördlich durch das Isabenatal gen Bonansa. Von dort aber rechts weg in Richtung N230, um bald ins Vall de Boi einzubiegen. Das zeigt sich viel sanfter als die Gegend in der wir hausen und jede Menge Touristen sind unterwegs. Wir fahren das ganze Tal entlang und hinter Boi, als die Womos Endstation haben, fahren wir den engen Schlängelweg weiter hinauf bis zur Staumauer des Estany de Capallars. Es ist ein reger Hin-und Gegenverkehr, dominiert von Bullies, die von Thirtysomethings gefahren werden. Sie campieren zu „Hunderten“ mit Familie, vorrangig mit kleinen Kindern und  ´nem Hund hier in der Bergwelt. Es hat was von Bullyparade – und ist nicht unsere Welt. Es entstehen Fragezeichen im Kopf: „Wie machen die das mit den Toilettengängen?“ „Wie passt dieses Massen-Bully-Familien-Aufgebot mit dem Thema Nachhaltigkeit zusammen?“ „Und wie mit dem Thema „Individualismus“?“ … 



Wir laufen entlang der Staumauer und bewundern ein wenig die imposante Bergwelt. dann geht´s wieder hinab und hinein nach Boi, um zumindest einige der elf angekündigten lombardischen Kirchen, die unter Unesco-Weltkulturerbe  stehen – zumindest von außen – zu sehen.


 


Wir verlassen das Vall de Boi in Richtung Süden und biegen auf die östliche Kurvenstraße nach La Pobla de Segur ein. 

Ein bezaubernder Tanz ergibt sich nun über die nächsten 20km. In Pobla de Segur ist´s höchste Siestazeit als wir ankommen und die 35°C Außentemperatur verleiten uns zu einem kühlen Getränk. Wir besichtigen danach die Congost de Collegats durch die die N260 in Richtung Nordosten führt.




 


Langsam lässt unsere Energie und Erkundungslust nach und wir begeben uns auf den Heimweg. Erst einmal geht´s Richtung Tremp am Stausee vorbei und dann nehmen wir in Richtung Westen die C1311. Die erweist sich wieder als Glücksgriff: weit über die Serra della Sarga blickend führt die Straße hinauf auf den Montlobbar auf 1100m Höhe. Wir kurven bis Puente de Montanana und verkürzen über die kleinen Straßen über Luzas und Castigaleu bis zur Heimstrecke. Abschließend gibt´s noch einen Abstecher zur Kathedrale von Roda de Isabena - gekrönt mit ´ner kalten Cola und einem Cortado.




Vorletzter Abend hier, wieder Platzrestaurant, wieder kleinere Portion mit Salat. Heute ist der Erschöpfungszustand nicht ganz so schlimm wie gestern. Der Abend klingt aus mit dem Creative und unserer Musik vor unserem Bus mit Annes Solarleuchte auch Mauritius.


Dienstag, 25. Juni 2019
Kilians Geburtstag! Wir erreichen das Geburtstagskind nach unserem Frühstück: es scheint ihm gut zu gehen und zuhause ist auch alles in Ordnung.
An unserem letzten Tag hier im Isabenatal machen wir kleinere Rumstochertouren. Der erste Versuch, gleich beim Dorf La Puebla de Roda am Fluss entlang muss nach einigen 100m wieder aufgegeben werden, da es zu steil – sogar für Martin (!) – wird. Wir fahren dann südlich auf der Straße ein paar Kilometer und dann rechts rein auf Offroad. Ein passabler Weg führt hinauf bis Cajigar. Wir ruhen uns im Schatten mit netter Winderfrischung an der Kirche auf, um danach nochmals hinauf ins Minengebiet Eulalia zu fahren. Es ist herrlich, welche Sicht man hier hat und welche Landschaft sich vor einem ausbreitet.





Abwärts geht es dann über den schon bekannten knapp 13km langen Schotterweg nach La Puebla de Roda. Dort gibt´s einen Cortado und ein Eis. Der letzte Abstecher führt uns die winzige Straße nach Merli über viele Kurven hinauf. Dort ist aber dann das Ende der asphaltierten Welt - obwohl die Michelinkarte ein weiter führendes Sträßchen aufzeigt. Martin probiert noch die eine oder andere Offroadstrecke aus (die dann auch weiter führen würden). 
Abwärts heim zu zum Campingplatz entdecken wir dann fast beiläufig das BMW Trainingsgelände und gucken uns dann auch an. In wenigen Metern sind wir dann nachmittags beim Campingplatz.
Die Sonne sengt brutal auf uns hinab und wir machen ganz langsam beim Verstauen der Moppeds in den Hänger und dem Zusammenpacken der Habseligkeiten. Zwischendrin immer ´nen Schluck kalte Cola oder Wasser. Auch bezahlen wir schon mal unsere Rechnung in der Rezeption, so dass morgen früh nur noch Tisch und Stühle, Stromkabel, Wäscheleine und Auffahrrampe verstaut werden müssen.
An unserem letzten Abend können wir dem verlockenden Menüangebot (Knoblauchgambas, Lammbraten, Kirschcrumble mit Vanilleeis) nur soweit widerstehen, dass wir nur eins bestellen und mit einem Salat ergänzen.

Mittwoch, 26. Juni 2019 bis Freitag, 28. Juni 2019
Heimweg. Affenheiß, zum Teil 38°C. Gottseidank Klimaanalage im Bus. Allein schon wegen der unglaublichen Hitze draußen gondeln wir an allen Tagen viele hundert Kilometer – anhalten bringt nicht viel, der Hitzefön bläst uns an bei den Tankpausen. 
Wir nehmen die gleichen Etappen wie auf dem Hinweg: Lapalisse, Lauf, Berlin. In Lapalisse hat die Creperie zu. Darum gehen wir fein französisch in einem Restaurant essen und das Wasser läuft uns bis nach 22 Uhr über den Rücken und wir können nur mit offener Rücktür nachts im Bus schlafen.
Auch in Lauf an der Pegnitz finden wir einen freien Tisch in unserem neuen Stammlokal „Hugo“. 
Freitag sind wir am frühen Nachmittag daheim und können alles in Ruhe auspacken.




Epilog:
* Nachdem uns die Pyrenäen 2008 nicht nachhaltig überzeugt haben, sind wir diesmal deutlich begeisterter nach Hause gefahren. Wir planen möglichst bald zurück zu kehren. Insbesondere für Straßen- und Geländemotorräder wird das Optimum geboten.


* Diskussionen über scheinbar gut einvernehmliche Alltags- und Urlaubsgestaltung sind manchmal schwierig aber immer zielführend – soweit man sich zugetan ist :)


* Man kann auch eine Anreise und Rückreise über viele Kilometer als Reise und angenehm gestalten – ohne, dass eine*r der beiden genervt ist.


* Es reicht doch immer noch „plenty“ aus, wenn man – so wie dieses Mal – ca. die Hälfte der Klamotten mitnimmt.